Mit dem Fahrrad über den Himalaja

Im September 2003 unternahmen mein langjähriger Radelpartner Lutz Gebhardt (51) und ich, Jens-Ulrich Groß (44), eine Radtour durch den Norden Indiens. Dabei stand die Überquerung des Himalaja auf dem spektakulären Manali-Leh-Highway im Mittelpunkt. In der Ebene um Delhi (210 m) erlebten wir zunächst das typische Indien. Die ersten drei Tage fuhren wir über die vierspurige Great Trunk Road in Richtung Norden. Busse, Lkw, Pkw, Motorrikschas, Fahrradrikschas, Ochsen- und Pferdekarren und natürlich Radfahrer quirlen durcheinander und erzeugen einen ohrenbetäubenden Lärm. Geisterfahrer auf der autobahnähnlich ausgebauten National Road Nr.1 sind normal und erfordern höchste Aufmerksamkeit. Mitten in diesem Gewühl die heiligen Kühe, die alles in stoischer Gelassenheit ertragen.

Im Himalaja und seinen benachbarten Bergketten überquerten wir 6 Pässe zwischen knapp 4000 und mehr als 5000 Metern Höhe und finden hier die erwünschte Herausforderung. Die dünne Luft erschwert jeden Tritt. Kommt die Sonne raus, wird es warm. Oft versteckt sie sich aber auch hinter den Wolken und ein eiskalter Wind lässt uns frösteln. Die Nächte im Zelt sind trotz der Höhenlage dank guter Schlafsäcke recht gemütlich. Aber wehe man muss nachts mal raus. Auch das Aufstehen bei Minustemperaturen früh am Morgen vor Sonnenaufgang fällt schwer.

Als wir die Stadt Leh (3500 m) am Indus erreichen, liegt die allerletzte Herausforderung noch vor uns. Der Khardung La nördlich von Leh überquert die Ladakh-Kette und gilt mit seinen 5606 Metern Höhe als der höchste Straßenpass der Welt.  Für diese Straße benötigt man als Ausländer eine Sondergenehmigung. Erst am letzten Tag unserer Tour streben wir dem Höhepunkt der Reise entgegen. Acht Stunden lang geht es 2000 Höhenmeter aufwärts. Um 14 Uhr ist es dann soweit. Von Tausenden Gebetsfahnen umgeben stehen wir an dem gelben Schild mit der Aufschrift

„WORLDS HIGHEST MOTORABLE ROAD“.

Begeistert haben uns auf der abwechslungsreichen Fahrt der Kontrast der Kulturen und Religionen, die trotz ihrer Armut so fröhlichen Menschen und auch die gigantischen Täler und Berge des Himalaja. Der Fotobericht soll etwas von diesen Eindrücken wiederspiegeln.

 

Fotobericht                                                                                                     Fragen? è mailto:jug@jugr.de

(Groß: 88, Gebhardt: 4)

 

Wir bedanken uns beim Chemnitzer Fahrradladen  logo radschlag für die Unterstützung.

 

 

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